Als Blutspender mit Autoimmunerkrankung können Sie einen wichtigen Beitrag für das Verständnis dieser Krankheitsbilder leisten. Ihre Blutspende könnte einen wichtigen Schritt in Richtung neuer Therapien und Heilungsmöglichkeiten bedeuten, um zukünftig vielen Betroffenen helfen zu können.

Menschen entscheiden sich oft zu einer Blutspende, weil sie anderen helfen möchten. Durch ihre Spende können sie Leben retten und Menschen in Not unterstützen. Viele Spender fühlen sich durch den Gedanken motiviert, dass ihr Blut jemandem eine zweite Chance geben kann und einen positiven Einfluss auf das Leben anderer haben wird.

Damit das gespendete Blut genau diesen Zweck erfüllen kann gelten strenge Kriterien für die Zulassung als Blutspender. Hierbei werden eine Vielzahl von Faktoren und Voraussetzungen miteinbezogen, um eine Bluttransfusion für den Empfänger des Blutes so risikoarm wie möglich zu machen. Bei Vorliegen einer Autoimmunerkrankung sind es die aktiven Entzündungsprozesse sowie die häufig notwendige Einnahme von Medikamenten, die in der Regel zum Ausschluss von einer Blutspende führen.

Bei einer Blutspende für die Forschung ist dies anders, hier gelten deutlich weniger Ausschlusskriterien. Es werden sogar explizit Personen mit bestimmten Vorerkrankungen gesucht, um Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und neue Therapieoptionen entwickeln zu können.

Forschungsprojekt

Insbesondere suchen wir Personen mit folgenden Erkrankungen:

  • rheumatoide Arthritis
  • Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte mit Gelenkbeschwerden)
  • Spondylitis ankylosans (M. Bechterew)
  • M. Crohn
  • Colitis ulcerosa

Um die Wirkmechanismen möglichst genau beurteilen zu können ist wichtig, dass die Blutspender zum Zeitpunkt der Blutentnahme noch typische Beschwerden haben oder diese erst kürzlich abgeklungen sind.

Die Einnahme von Medikamenten ist dabei kein Ausschlusskriterium.

Vielmehr wird dadurch ermöglicht, besser zu verstehen warum die Medikamente noch keinen Einfluss zeigen oder neue Angriffspunkte zur Behandlung aufzudecken.

  • mindestens 18 Jahre alt
  • keine Vorerkrankunges des Blutsystems oder Blutarmut (Anämie)
  • guter allgemeiner Gesundheitszustand
  • sichtbare und prominente Venen in der Ellenbeuge

Bei weiteren Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten bitten wir Sie im Vorfeld um Kontaktaufnahme um Details zu besprechen. In den meisten Fällen ist die Blutspende dennoch möglich.

  • Sie treffen zum Termin ein und füllen einen kurzen Fragebogen aus
  • Es erfolgt die Abnahme von 250 -500 ml Blut plus 2 Röhrchen für die Blutuntersuchungen
  • Nach der Blutspende verweilen Sie noch etwas, erhalten Getränke sowie einen Snack
  • Kurzer Gesundheitscheck mittels Blutbild und Testung auf Infektionskrankheiten
  • Kostenlose Getränke und ein kleiner Snack
  • Aufwandsentschädigung für jede Blutspende

Bei Fragen oder zur Terminvereinbarung kontaktieren Sie uns gerne!

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen sind eine vielfältige Gruppe von Erkrankungen, die das Immunsystem dazu veranlassen, körpereigene Zellen und Gewebe fälschlicherweise anzugreifen. Diese Krankheiten können eine Vielzahl von Organen und Geweben betreffen und sich in unterschiedlichen Ausprägungen manifestieren.

Zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen in Deutschland gehören beispielsweise Rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis.

Die Prävalenz von Autoimmunerkrankungen in Deutschland ist signifikant, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es wird geschätzt, dass etwa 5-8% der Bevölkerung an einer Autoimmunerkrankung leiden.

Obwohl die genauen Ursachen für Autoimmunerkrankungen noch nicht vollständig verstanden sind, gibt es Hinweise darauf, dass genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und bestimmte Infektionen eine Rolle spielen können.

Einige Autoimmunerkrankungen teilen ähnliche Mechanismen zeigen jedoch unterschiedliche Symptome. Andere haben ähnliche Symptome, jedoch sind unterschiedliche Fehlregulationen des Immunsystems für die Ausprägung verantwortlich. Trotz dieser Unterschiedlichen Ausprägung können die Erkrankungen in Gruppen wie dem rheumatischen Formenkreis oder den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zusammengefasst werden.

Die Heilung von Autoimmunerkrankungen ist oft schwierig, da sie in der Regel chronisch verlaufen und das Immunsystem dauerhaft fehlgeleitet ist. Einige Autoimmunerkrankungen können jedoch durch Medikamente und Therapien kontrolliert werden, um Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Die Therapiemöglichkeiten für Autoimmunerkrankungen umfassen eine Vielzahl von Ansätzen, darunter Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie und Ernährungsumstellungen.

Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Krankheit und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Häufig kommen im akutem Krankheitsgeschehen Glucocorticoide wie Cortison zum Einsatz, um das Immunsystem zu beeinflussen. Für die Langzeittherapie sind die Glucocorticoide jedoch eher nicht geeignet da sie zu vielen Nebenwirkungen führen können.

Bei der rheumatoiden Arthritis wird am häufigsten Methotrexat zur Dauertherapie verwendet. Bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind es die Salicylate welche den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Gemeinsam ist diesen Medikamenten, dass Sie in der Regel gut verträglich sind, jedoch ist der Einfluss auf das Immunsystem relativ unspezifisch.

Anders ist dies bei den therapeutischen Antikörpern (auch Biologica genannt) die zur Therapie von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Ein Antikörper ist immer sehr spezifisch gegen ein bestimmtes Antigen (z.B. ein Protein) gerichtet. So können die Antikörper durch Bindung an bestimmte Proteine von Immunzellen deren fehlgeleitete Aktivität herabsetzen. Da auch diese Medikamente Nebenwirkungen mit sich bringen, werden zumeist erst dann eingesetzt, wenn die Erstlinientherapie zu keinem Erfolg geführt hat. Das heißt die Krankheit ist fortgeschritten oder weiterhin aktiv, obwohl diese bereits mit Medikamenten behandelt wird.

Insgesamt stellen Autoimmunerkrankungen eine komplexe Herausforderung im Gesundheitswesen dar, die weiterhin intensiv erforscht werden muss, um bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Ihre Blutspende trägt dazu bei, neue Erkenntnisse über die chronischen entzündlichen Erkrankungen zu gewinnen und die Entwicklung von innovativen Behandlungsmethoden voranzutreiben. Sie leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für die medizinische Forschung und das Allgemeinwohl.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie als Blutspender mit Autoimmunerkrankung die medizinische Forschung vorantreiben können?

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Unser erfahrenes Team steht Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung und unterstützt Sie während des gesamten Prozesses.